Zahnspange, ja oder nein?

Zahnspangentest

Die Ziele kieferorthopädischer Behandlungen liegen auf der Hand: Gesunde und gerade Zähne, richtiges Beißen, Kauen und Sprechen, Vorbeugung gegen Karies und Zahnfleischerkrankungen, Erleichterung der täglichen Zahnpflege sowie Harmonie, Ästhetik und Attraktivität.

In unserem Zahnspangen-Test kannst du schon erste Hinweise sammeln, ob du eine Zahnspange tragen solltest oder nicht. Sicherheit gibt dir in jedem Fall erst ein Check in unserer Ordination!

Die sieben sicheren Zeichen, dass eine Beratung beim Kieferorthopäden notwendig ist:

Mittellinienabweichung von mehr als 2mm

Wie erkennt man das selbst?
Wenn man die Zahnreihen schließt und genau von vorne betrachtet (ev. im Spiegel), so sollten sich die beiden Mittellinien der oberen und unteren Zahnreihe treffen und auch in der Gesichtsmitte liegen. Eine stärkere Abweichung ist immer ein Hinweis auf ein Problem.

Was kann der Kieferorthopäde tun?
Die erste Aufgabe des Behandlers besteht darin, die Ursache für die Verschiebung festzustellen. Es kommen sowohl Störungen der Zahnstellung, der Kieferstellung als auch der Funktion (z.B. durch Veränderung des Kiefergelenkes) in Frage. Im Anschluss daran wird ein Behandlungsplan erstellt und die Fehlstellung mit Hilfe einer Zahnspange korrigiert.

Was geschieht, wenn man nichts unternimmt?
Je nach Ursache kann eine unterlassene Behandlung später auch zu Schäden oder Schmerzen führen. Ziel ist es, die Probleme bereits im Kindesalter zu behandeln, um Problemen frühzeitig entgegenzuwirken.  

Störungen bei Überbiss

Wie erkennt man das selbst?
Beim offenen Biss ist das Abbeißen (von z.B. Rohschinken) stark erschwert. Wenn man die Zahnreihen schließt, sollten die Schneidezähne 2 bis 3 mm überlappen. Sieht man die unteren Schneidezähne nicht zumindest bis zur Hälfte, so ist dringend etwas zu unternehmen.

Was kann der Kieferorthopäde tun?
Bei jeder Abweichung von der normalen Bisshöhe ist eine Behandlung am besten im Wachstumsalter möglich und auch sinnvoll, um spätere Schäden zu vermeiden. Im Rahmen der kieferorthopädischen Behandlung wird die Fehlstellung durch eine individuelle Zahnspange korrigiert.

Was geschieht, wenn man nichts unternimmt?
Erwachsene berichten oft von Unsicherheiten beim Essen in Gesellschaft, da sie der offene Biss beim Abbeißen behindert. Im Erwachsenenalter verstärkt sich ein Tiefbiss sehr oft, und es kommt dadurch auch häufig zu Schäden am Zahnhalteapparat der oberen Schneidezähne.

Starke Abweichungen in der Seitverzahnung

Wie erkennt man das selbst?
Bei einer idealen Seitverzahnung greifen die Zahnreihen wie Zahnräder ineinander.

Was kann der Kieferorthopäde tun?
Bei Kindern unter 10 Jahren ist sehr viel Erfahrung notwendig, um die Notwendigkeit einer Behandlung festzustellen, da noch großteils Milchzähne vorhanden sind. In manchen Fällen kann sich diese Fehlstellung auch von selbst auswachsen. Ansonsten wird mit Hilfe einer Zahnspange die Verzahnung richtig gestellt.

Was geschieht, wenn man nichts unternimmt?
Eine gute Kaufunktion schützt vor Folgeerkrankungen des ganzen Verdauungsapparates und des Kiefergelenkes. Außerdem ist der richtige Biss auch eine Grundvoraussetzung für den richtigen Biss in der Schule, im Beruf und in der Freizeit!

Kreuzbiss und Scherenbiss

Wie erkennt man das selbst?
In jedem Alter überlappen die Oberkieferzähne die Unterkieferzähne rundherum geringfügig. Beim Kreuzbiss stehen die Zähne des Oberkiefers innen, beim Scherenbiss gehen die Oberkieferzähne außen an den Unterkieferzähnen vorbei.

Was kann der Kieferorthopäde tun?
Durch Anfertigung der Modelle wird die Ursache und das Ausmaß der Fehlstellung erhoben. Auch hier kann wieder die Zahn-, die Kieferstellung und auch die Funktion gestört sein. Im Anschluss daran wird der Biss durch eine Zahnspange korrigiert und während der Behandlungsdauer laufend adaptiert und optimiert.

Was geschieht, wenn man nichts unternimmt?
Während die Behandlung im Kindesalter zur täglichen Routine gehört, so erfordert die Behandlung des Erwachsenen oft einen zusätzlichen chirurgischen Eingriff.

Platzmangel oder Platzüberschuss

Wie erkennt man das selbst?
Platzmangel ist zu erwarten, wenn Milchzähne frühzeitig entfernt werden müssen. Stehen die Schneidezähne in Zweierreihe, so wächst sich das auch beim Wechsel der Backenzähne nicht aus. Ein kleiner Platzüberschuss zwischen den oberen Schneidezähnen ist normal und schließt sich meist von selbst.

Was kann der Kieferorthopäde tun?
Durch Anfertigung eines Röntgenbildes vom Kopf (Fernröntgen) kann man die voraussichtliche Kiefergröße ermitteln und somit eine Vorhersage über die weitere Entwicklung der Zahnstellung machen. Je nach Ausmaß und Ursache der Fehlstellung greift der Kieferorthopäde mit Hilfe einer Zahnspange in den Wachstumsprozess korrigierend ein.

Zahnwanderung

Wie erkennt man das selbst?
Vergleichen Sie einfach alte Fotos oder fragen Sie Ihren Zahnarzt nach früheren Abdrücken oder Röntgenbildern

Was kann der Kieferorthopäde tun?
Durch genaue Befragung und Untersuchung werden mögliche Ursachen ermittelt. Röntgenbilder zeigen den Zustand des Zahnhalteapparates. Sollte eine Fixierung nötig sein, kann dies durch eine Zahnspangenbehandlung dauerhaft erreicht werden.

Was geschieht, wenn man nichts unternimmt?
Besteht der Verdacht auf eine Zahnverschiebung, deutet das in jedem Fall darauf hin, dass das System auf alle Fälle instabil geworden ist. Ein weiteres Fortschreiten ist zu erwarten, die Stärke des Fortschreitens kann im Einzelfall stark variieren.

Fehlende Zähne

Wie erkennt man das selbst?
Die Nichtanlage von Zähnen wird häufig weitervererbt. Eine Früherkennung (ca. 8. Lebensjahr) ist nur durch ein Röntgenbild (z.B. Panoramaröntgen) beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden möglich.

Was kann der Kieferorthopäde tun?
Ob die entsprechende Lücke geschlossen werden kann, oder für eine spätere zahnärztliche Versorgung offen gehalten wird, bedarf einer genauen Behandlungsplanung unter Berücksichtigung auch der persönlichen Wünsche des Patienten. Durch eine Zahnspangenbehandlung können Lücken auf jeden Fall geschlossen werden.

Was geschieht, wenn man nichts unternimmt?
Milchzähne, denen keine bleibenden Zähne folgen, gehen erfahrungsgemäß zwischen dem 20. und dem 35. Lebensjahr verloren. Eine Früherkennung erleichtert die Behandlungsplanung und verbessert den Behandlungserfolg.