Bürsten, schrubben & Mehr.
Zahnpflege von 0-80 Jahren
Latest News in Sachen Mundhygiene. Die Empfehlungen zur häuslichen Mundhygiene sind in verschiedenen Lebensaltern unterschiedlich.
Damit deine Zähne nach der kieferorthopädischen Behandlung nicht nur gerade, sondern auch strahlend weiß und perfekt sind, werden Zahnbürste & Co besonders wichtig. Zahnbelag und Bakterien finden gerade an den Nischen und Kanten der aufgeklebten Brackets ideale Brutstätten. Daher ist die konsequente Mund- und Bracketpflege das A & O der kieferorthopädischen Behandlung.
- Ein besonders wichtiger Punkt ist, deine Essgewohnheiten geringfügig an die neue Zahnspange anzupassen. Daher solltest du besonders harte und feste Speisen sowie klebrige Karamellbonbons vermeiden.
- Speisereste sollten nach jeder Mahlzeit mit Wasser oder Mundspüllösung kräftig weggespült werden.
- In Sachen Zähne ist mindestens 2mal täglich eine gründlicher Putzdurchgang angesagt.
- Besonders empfindlich und daher besonders sorgfältig zu pflegen sind der Zahnfleischrand und die Zahnflächen unter- und oberhalb der Brackets.
- Um den Bakterien keine Chance zu lassen, sind Zahnseide und spezielle Interdentalraumbürsten wichtige Begleiter auf dem Weg zum Star-smile!
1. Lebensjahr
Wenn der erste Zahn durchgebrochen ist (das erfolgt mit etwa 6 bis 8 Monaten), beginnt auch die Zahnpflege. Solange gestillt wird, besteht keine Kariesgefahr. Dennoch sollte man zur Gewöhnung des Kindes an eine regelmäßige Zahnpflege schon in diesem Alter mit einer Trainingszahnbürste einmal täglich putzen. Kinder wollen Rituale, und dazu gehört das Zähneputzen genauso wie die tägliche Gute-Nacht-Geschichte. Kinder die Fläschchen trinken, haben eine wesentlich höhere Kariesneigung, dementsprechend intensiver muss sich die Zahnpflege gestalten.
Eine Kinderzahnbürste ohne Zahnpaste morgens und abends ist das wichtigste Instrument. Besonders muss man darauf achten, dass das Kind nicht ständig an einem Fläschchen mit Nahrung, gesüßtem Tee o.ä. nuckelt. Das führt zu einer extrem hohen Kariesneigung, wobei innerhalb weniger Monate die Schneidezähne abfaulen. Wenn Ihr Kind ständig eine Flasche mit sich führt, dann füllen Sie Tee ohne Zucker (keine Instant-Tees) oder Wasser ein. Schon nach kurzer Zeit verliert sich diese Angewohnheit.
2. Lebensjahr
Im zweiten Lebensjahr komplettiert sich das Milchgebiss. Besonders die Backenzähne haben starke Vertiefungen und wollen entsprechend gereinigt werden. Außer Kinderzahnbürsten gibt es auch noch elektrische Zahnbürsten für Kinder. Nur eine Minute Reinigung jeden Morgen und jeden Abend erspart Ihrem Kind viel Leid, Schmerzen und Angst.
Die Verabreichung von Fluortabletten sollte nur nach Rücksprache mit dem Zahnarzt erfolgen, denn eine übermäßige Fluoridaufnahme ist eventuell auch schädlich. Bei Mundgeruch, Mandelentzündungen oder Zahnfleischentzündungen wegen des Zahnwechsels kann man die Zahnbürste in eine desinfizierende Mundspülung tauchen, statt Zahnpasta zu verwenden. Wenn nicht innerhalb weniger Tage eine deutliche Besserung eintritt, sollte der Kinderarzt aufgesucht werden.
3. Lebensjahr
Es gelten die gleichen Empfehlungen wie im zweiten Lebensjahr, zusätzlich kann man aber bereits einmal wöchentlich mit Zahnseide putzen. Besonders eignen sich dafür Zahnseidehalter. Damit können die Kariesteufelchen auch aus den Zahnzwischenräumen vertrieben werden, wo sie gerade in diesem Alter schon großen Schaden verursachen können.
Ein erster Kontrolltermin beim Zahnarzt wäre auch sehr zu empfehlen. Der erste Eindruck ist aber bekanntlich der wichtigste, und daher sollte der Besuch unbedingt positiv gestaltet werden. Ein Lob vom Onkel Doktor, ein kleines Geschenk und schon lässt sich ein bisschen Vertrauen aufbauen, das den nächsten Besuch schon wesentlich einfacher macht.
4. und 5. Lebensjahr
Auch wenn schon viele Kinder meinen, sie könnten die Zahnpflege selbst in die Hand nehmen, so empfehle ich, das Kind nur morgens alleine putzen zu lassen. Abends vor dem Schlafengehen aber putzen die Eltern, denn schon eine einmal täglich durchgeführte gründliche Zahnreinigung verhindert Karies.
Zahnseide genügt ein bis zweimal wöchentlich. Eine ausgewogene Ernährung ist eine wertvolle Unterstützung der Zahnpflege. Kontrolltermine beim Zahnarzt sollten alle sechs Monate statt finden.
6. Lebensjahr
In der ersten Volksschulklasse beginnen die berühmten Zahnlücken. Der erste Zahnwechsel ist da. Während die Schneidezähne sich ganz eindeutig ankündigen, schleichen sich die Backenzähne meist gleichzeitig völlig unbemerkt an.
Die Zahnseide ist nun besonders wichtig, da die allerhäufigste Kariesstelle im Zwischenraum zum letzten Zahn entsteht. Wird hier nicht geputzt, wird sehr oft der erste bleibende Backenzahn stark geschädigt.
Das wichtigste Reinigungsinstrument ist die Zahnbürste. Wurde noch keine elektrische Zahnbürste verwendet, so empfehle ich spätestens ab den bleibenden Zähnen einen Umstieg. Allgemein gilt: Mit einer elektrischen Zahnbürste können Sie Ihre Zähne in der gleichen Zeit wesentlich besser reinigen als mit einer Handzahnbürste.
7. Lebensjahr
Die Fissurenversiegelung der Mahlzähne ist eine völlig schmerzlose Maßnahme, die spätere Zahnschäden verhindern kann. Dabei werden die Vertiefungen in den Kauflächen der Mahlzähne mit Kunststoff ausgegossen. Dadurch können sich weniger Speisereste anhaften und Karies wird an der Kaufläche verhindert. Eine entsprechende Beratung beim Zahnarzt ist unbedingt zu empfehlen.
Ab dem Zeitpunkt wo ein sicheres Ausspucken möglich ist, können auch gelegentlich Mundspülungen verwendet werden. Allgemein gilt: Mundspülungen ersetzen das Zähneputzen keinesfalls. Doch zusätzlich verwendet sind sie sehr zu empfehlen.
8. bis 10. Lebensjahr ohne Zahnspange
Wenn Ihr Kind inzwischen selbständig putzt, so sollten regelmäßige Kontrollen z.B. mit Belagfärbetabletten erfolgen, damit ein entsprechender Erfolg gesichert ist. Rechtshänder reinigen zumeist den Bereich um den rechten oberen Eckzahn unvollständig, Linkshänder die entsprechende linke Seite.
Allgemein gilt: Zahnpasten sollte man gelegentlich wechseln (oder essen Sie täglich Ihre Lieblingsspeise?). Dennoch gibt es besonders empfehlenswerte Produkte für individuelle Situationen. Zur Beratung bezüglich Mundhygiene gönnen Sie Ihrem Kind eine professionelle Mundhygienesitzung beim Zahnarzt, zur Beratung bezüglich der Zahn- und Kieferstellung einen Check beim Kieferorthopäden.
8. bis 10. Lebensjahr mit Spange
In diesem Alter verwendet man zumeist Spangen, die keinerlei Änderung der Putzgewohnheiten notwendig machen. Wenn Milchzähne zu wackeln beginnen, ist das Zähneputzen oftmals nicht so angenehm. Während dieser Phasen können Mundspülungen sehr zur Verbesserung der Mundhygiene beitragen. Während der Behandlung werden von uns immer Tipps zur Zahnpflege gegeben, die individuell auf die Behandlung und den Patienten abgestimmt sind.
Allgemein gilt: Mit einer elektrischen Zahnbürste kann man die Zähne in der gleichen Zeit wesentlich besser reinigen als mit einer Handzahnbürste. Dafür gibt es einen speziellen Zahnspangen - Aufsätze. Ein eingebauter Zweiminuten-Timer ist sehr zu empfehlen.
Zusätzlich zu den Terminen in unserer Praxis empfehle ich halbjährliche Kontrollen beim Zahnarzt.
11. bis 13. Lebensjahr ohne Spange
In dieser Phase ist die Kontrolle der Zahnpflege durch die Eltern besonders wichtig. Denn in der Pubertät ist die Kariesanfälligkeit am höchsten. Versuchen Sie mit Tricks und gutem Zureden Ihr Kind kariesfrei zu halten.
Besonders zu empfehlen ist folgendes Schema: Morgens vor dem Frühstück und abends nach dem Abendessen mit einer elektrischen Zahnbürste die Zähne zwei Minuten gründlich reinigen. Ich empfehle flouridhaltige Zahnpasten, damit die Zähne gegen Karies besser geschützt sind. Zweimal pro Woche werden nach dem Zähneputzen am Abend mit Zahnseidehalter die Zwischenräume gereinigt.
Beim Zahnarzt kann auch die Kariesaktivität bestimmt werden. In Einzelfällen ist die zusätzliche Verwendung von Fluoridgel oder von Mundspülungen mit Fluorid zu empfehlen. Gönnen Sie deshalb Ihrem Kind eine professionelle Mundhygienesitzung beim Zahnarzt, die inzwischen teilweise auch von der Krankenkasse bezahlt wird.
11. bis 13. Lebensjahre mit Spange
In dieser Zeit wird zumeist mit fixen Zahnspangen behandelt. Grundsätzlich gelten die Anweisungen wie ohne Zahnspange. Bei den elektrischen Zahnbürsten gibt es einen speziellen Zahnspangen - Aufsatz.
Bei Handzahnbürsten eignen sich vor allem solche, die unterschiedlich lange Borsten haben Beim Zähneputzen ist darauf zu achten, dass der Zahnfleischrand morgens und abends gut gereinigt wird. Die Zahnzwischenräume reinigt man mit speziellen Bürstchen, die wie kleine Flaschenputzer aussehen, oder mit Superfloss Zahnseide jeweils abends. Auf alle Fälle sollten auch Fluoridgel und Mundspülungen verwendet werden.
Eine ausgewogene Ernährung ist zu empfehlen, allein auch um in dieser Phase mit starkem Körperwachstum Mangelerscheinungen vorzubeugen. Da die Anforderungen darüber hinaus aber sehr unterschiedlich sind, erfolgt die Beratung auf den jeweiligen Patienten abgestimmt während der Behandlung.
14. bis 20. Lebensjahr
Während die Kariesaktivität durchwegs bereits stark zurückgeht, droht erstmals eine Gefahr von Zahnfleischentzündung und Knochenschwund. Zahnfleischbluten und geschwollenes Zahnfleisch sowie Mundgeruch sind ernstzunehmende Alarmsignale. In diesem Fall sollte umgehend der Zahnarzt aufgesucht werden.
Die Zahnbürste sollte eine elektrische Zahnbürste sein, denn mit einer elektrischen Zahnbürste kann man die Zähne in der gleichen Zeit wesentlich besser reinigen als mit einer Handzahnbürste. Ein eingebauter Zweiminuten-Timer ist sehr zu empfehlen
20. bis 40. Lebensjahr
Zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr geht das Zahnfleisch sehr oft ein bisschen zurück. Die Beurteilung sollte durch regelmäßige Kontrollen vom Zahnarzt erfolgen. Bei Problemen ist die Auswahl der richtigen Zahnbürste und der Zahnputztechnik entscheidend für den weiteren Verlauf. Die Schallzahnbürste oder eine weiche Handzahnbürste sind besonders zu empfehlen, ebenso wie eine spezielle Zahnpaste. Bei Zahnverfärbungen durch Tee, Rotwein oä. ist die kurzzeitige Verwendung von abrasiven Spezialzahnpasten möglich. Die Aufhellung einer gelblichen oder gräulichen Zahnfarbe erfolgt durch ein schonendes Bleichmittel von Ihrem Zahnarzt. Innerhalb von etwa zwei Wochen wird die Zahnfarbe dauerhaft aufgehellt.
Freiverkäufliche Produkte bringen oft nicht den gewünschten Erfolg. Zahnpasten die eine Änderung der Zahnfarbe versprechen sind oft wirkungslos.
Zungenreinigung:
Allgemein gilt, dass der Belag auf der Zunge ein riesiger Speicher für die Belagsbakterien ist. Entfernen Sie diesen Belag regelmäßig, so schneiden Sie dem Zahnbelag den Nachschub ab.
Wenn Kiefergelenksprobleme auftreten, so passiert das meist im mittleren Lebensalter. Die Ursachen sind zumeist komplex. Eine eingehende Untersuchung ist notwendig, damit es nicht trotz guter Mundhygiene zu Schäden an Zähnen und Zahnhalteapparat kommt.
40. bis 60. Lebensjahr
Für die Zahnreinigung morgens und abends eignet sich zumeist eine Schallzahnbürste am besten. Karies ist kein Thema, eher treten Zahnfleischprobleme und freiliegende Zahnhälse auf. So verwendet man am besten Zahnpasten, die speziell feine Putzkörper haben.
Die Zahnzwischenräume werden durch den Rückgang des Zahnfleisches immer breiter. Als Zahnseide eignet sich am besten Superfloss. Diese sollte jeden Abend verwendet werden. Bei Zahnfleischbluten empfiehlt es sich, durch Verwendung einer desinfizierenden Mundspülung abends vor dem Schlafengehen die Bakterienzahl im Mund zu reduzieren.
Mundgeruch entsteht oft durch Spalten in der Zunge. Die Zunge sollte immer auch mit der Zahnbürste gereinigt werden. Es gibt auch spezielle Zungenbürsten (Drogerie oder Apotheke).
Wenn Kiefergelenksprobleme auftreten, so passiert das meist im mittleren Lebensalter. Die Ursachen sind zumeist komplex. Eine eingehende Untersuchung ist notwendig, damit es nicht trotz guter Mundhygiene zu Schäden an Zähnen und Zahnhalteapparat kommt.
60. bis 80. Lebensjahr
Die Parodontose ist das größte Problem. Dabei kommt es durch die dauernden Entzündungen, die schleichend verlaufen, zu immer stärkeren Schäden am Zahnhalteapparat. Dadurch können Zähne gelockert werden und schließlich verloren gehen. Der beste Vorsorge ist eine lebenslang gute Mundhygiene und eine gute Zahn- und Kieferstellung. Die grundsätzlichen Empfehlungen sind die gleichen wie von 40 bis 60, doch sind individuelle Anpassungen notwendig. Zusätzlich kommt es durch die Änderung der Essensgewohnheiten (Oma und Opa essen oft wieder mehr Süßigkeiten) zusammen mit freiliegenden Zahnhälsen zu Wurzelkaries und deshalb sind regelmäßige zahnärztliche Kontrollen wieder besonders wichtig!
Vorsorgen statt Zahnsorgen
Für das spätere große Durcheinander können extreme Lutschgewohnheiten an Daumen, Finger oder Dauernuckelflasche verantwortlich sein. Vernachlässigte Mundhygiene oder falsche Ernährung können ebenfalls zu den Ursachen zählen.
Daher sollte bei Kleinkindern darauf geachtet werden, dass nur wenig an Daumen, Schnullern, Fläschchensaugern und Ähnlichem gelutscht wird. Ebenso hilfreich ist die zeit- und entwicklungsgerechte Umstellung auf feste Nahrung.
Der frühzeitige Verlust der Milchzähne durch Unfall oder umfangreiche Kariesschäden an den Milchbackenzähnen beeinträchtigen das Kieferwachstum, da die Milchzähne ein wichtige Platzhalterfunktion für die bleibenden Zähne erfüllen.
Vorausdenken heißt die Devise. Oder schlicht und einfach: Aufpassen, dass im Kindermund erst gar nichts schief gehen kann. Und: Zähne und Kiefer regelmäßig vom Zahnarzt kontrollieren lassen!